In Zeiten der rechten Übergriffe, der massenweisen Entlassungen und der steigenden Angst und Depressionen ist das auch gut zu überlegen, wie und wo ich mich sichtbar mache …
Die bisexuellen Monde
Schon früher trugen Viele die kleinen Zeichen, die wie Orden oder Partei-Abzeichen nur von den Eingeweihten sofort verstanden werden: Die beiden bisexuellen Monde hatte eine Kollegin im bundesweiten bisexuellen Netzwerk http://www.BINE.net entworfen,
bevor die blau-rote Flagge bekannt wurde:
20 Jahre bi-flagge
Die Bi-Bewegung ist in der englisch-sprachigen Welt viel mehr verbreitet, das Buch von Fritz Klein ist wohl nicht mal ins deutsche übersetzt?
Heute ist der Regenbogen ein Kampf-Mittel der Rechten in Polen und in Wien, um die Diversität, die Verschiedenartigkeit der Menschen zu bestreiten und ins alte Frau-Mann-Kleinfamilien-Schema zurück zu kommen.
Dabei wissen etlichen von uns, dass solche Familien und Eltern-Beziehungen krank machen können, dass es manchmal Therapie braucht, um die Reste des „Gas-Lighting“, der eingeredeten Fehler und verdrehten Wahrnehmungen los zu werden. DasSelbsthilfezentrum München und die meisten Selbsthilfe-Koordinationsstellen im Land haben Gruppen dazu, oder du startest eine.
Es gibt da auch im ländlichen Bereich die Möglichkeit, Bisexuelle zu finden …
Am 06. August von 16-22 Uhr gestalten wir zusammen mit diversity München das Programm auf dem Festival „KUNST IM QUADRAT“. It’s gonna be queer!
Nachdem es dieses Jahr keine Wiesn gibt, wird in den ersten Augustwochen ein kleines Festival auf der Theresienwiese stattfinden und wir freuen uns sehr, dabei zu sein! Das Festival wird vom Bürgerhaus Glockenbachwerkstatt und dem Kösk veranstaltet und heißt Kunst im Quadrat.
GrGr – Gameboypunk
Die Idee ist, dass sich Besucher*innen auf Decken setzen und durch das Quadrat der Sitzflächen, können sie das Festival erleben und die vorgegeben Abstände werden eingehalten – Kunst im Quadrat! Einen Tag dieses Festivals kuratieren und gestalten diversity München und Sub – Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München mit freundlicher Unterstützung der Münchner Regenbogenstiftung zusammen!Uns ist es wichtig, dass junge LGBTIAQ* Menschen auf dem Festival vertreten sind – als Besucher*innen und auch als Künstler*innen!
Karo – Sing out Heart
Unser Programm richtet sich an die Community und auch darüber hinaus. Es werden DJs auflegen, Musiker*innen und Bands spielen, ein Poetry Slam und eine Podiumsdiskussion stattfinden.Bist du selbst Teil der LGBTIAQ* Community und möchtest gerne auf dem Poetry Slam lesen, dann melde dich bei info@diversity-muenchen.de.
diversity München
Die Podiumsdiskussion trägt den Titel Community 2.0 – divers or divided? und soll der Frage nachgehen, was LGBTIAQ* Generationen voneinander lernen können. Sind wir wirklich eine bunte Community oder spalten uns Altersunterschiede voneinander? Mit unseren Gästen möchten wir darüber reden, ob es heute „leichter“ ist lesbisch, trans*, bisexuell oder nicht-binar zu sein? Hat sich das Verständnis von Community geändert oder ist dieser Begriff für junge Menschen noch zeitgemäß? Gab es früher mehr Zusammenhalt in der Community oder ist sie heute einfach diverser und vielfältiger?
DJ D4V3X
Unser Programm:- Queer Poetry Slam- PODIUMSDISKUSSION – Community 2.0 divers or divided? Was können LGBTIAQ* Generationen voneinander lernen? Musik:- KARO (Singer Songwriter/Sing-Out Heart!)- GRGR (Wave/Punkrock Gameboy)- SQUAREPLATZ (Electronic/ Indie)- DJ D4V3X / DJ FOX
Ballett Schwanensee / Swan Lake in der Version von Matthew Bourne aus dem Jahr 1995 auf youtube
wer es nicht schon kennt: unbedingt anschauen! Diese Inszenierung ist umwerfend. Das ganze gibt es erfreulicherweise auf Youtube; und zwar komplett.
Als Einstimmung empfehle ich eine deutsche Kritik von 2000:
… mit Federvieh durchgegangen. Mit männlichem dazu.
So nämlich klärt Musical-Freak Matthew Bourne seit 1995 mit Hilfe seiner „Adventures in Motion Pictures“-Company vom West End bis an den Broadway in monatelangen, hysterisch ausverkauften Ensuite-Folgen über Tanzmärchen auf und erzählt „Schwanensee – die ganze Wahrheit“.
Was niemand zu fragen wagte, aber jedem klar sein musste: Der liebeskranke, von seiner dominanten Mutter vernachlässigte Prinz Siegfried … erlebt sein Coming-out am Vogelteich, wo die wilden Kunst-Schwäne als ziemlich brutale, zischende, flatternde, gar nicht tuntige Kerle mit nackter Brust, barfuß und in faunischen Flokati-Hosen mehr ihren Artgenossen in freier Wildbahn entsprechen …“ …
„Auch wenn dieser „Schwanensee“ eindeutig homosexuell konnotiert ist, so weist er souverän über jede gleichgeschlechtliche Neigung darhinaus, gibt den männlichen Tieren eher androgyn Uneindeutiges, erhellt so das Universelle der Fabel. Ein Mensch, der keine Liebe auf Erden findet, sucht sie in einem Zwischenreich der Fantasie.“ …
Ich freue mich sehr, wenn ihr mir schreibt, wie ihr diese Version findet.
PS: Die Produktion ist so erfolgreich, dass sie bis auf den heutigen Tag auf Tournee ist (natürlich in verschiedenen Besetzungen); Anfang dieses Jahres war sie in New York; und jetzt würde sie in England touren.
PPS: Was soll am 17.5., dem Welttag der LGBTI* denn real stattfinden, oder schickt ihr Netz-Teile?
Ein Podcast von der Bi+Community, für die Bi+Community!
Gemeinsam mit Chris – und etwaigen Gästen – spreche ich ein mal im Monat über verschiedene persönliche, soziokulturelle und queer-politische Aspekte rund um Bisexualität und Nicht-Monosexualität. Ob Bi-Repräsentation in der Popkultur, Bisexual Erasure, Sichtbarkeit in der queeren Community oder Bi+Aktivismus – all diese Themen werden wir uns vornehmen! „Großes B“ ist ein Projekt von BiBerlin e. V.
Folge 0
In dieser „Folge 0“ stellen wir uns vor, erzählen warum wir einen Podcast zum Thema Bisexualität gestartet haben und reißen verschiedene Themen an, die uns bewegen und aus denen wir in Zukunft eine ganze Folge machen könnten, z. B. Coming-Out, Diskriminierung, queere Szene in Berlin, internalisierte Bifeindlichkeit oder der Unterschied zwischen Bi- und Pansexualität. Das Thema der ersten „richtigen Folge“ wird Bi-Repräsentation in der Popkultur sein.
Die Definition von Bisexualität nach Robyn Ochs: „Ich nenne mich bisexuell, weil ich das Potenzial habe, romantische und/oder sexuelle Anziehung zu Menschen mehr als eines Geschlechts zu haben – nicht unbedingt zur selben Zeit, auf dieselbe Art und Weise, oder gleich intensiv.“ (Aus: „Getting Bi: Voices of Bisexuals Around the World“)
Die Wenigsten wissen, dass es eine eigenständige Identität als BisexuelleR gibt: Frauen und Männer, die – wie schon „Papa Freud“ angenommen hatte – die sowohl mit Frauen als auch Männern oder sich divers definierenden Liebesbeziehungen haben können.
DAZU kommen natürlich alle, die eine Veränderung ihrer sexuellen Orientierung erleben durften, ob auf dem Weg in eine Homosexualität oder in der Veränderung ihrer eigenen sozialen oder auch sexuellen Identität.
Die Vielfalt des Erlebens und der Lebensarten mache eine gemeinsame Vorgehensweise schwierig: Ob Hetero-Normativ oder polyamor aufgeschlossen, die Phantasie der Gegenüber ist oft überfordert.
Diskriminierung wird allerdings in allerlei Situationen erlebt, nicht zuletzt in beruflichen Kontexten, aber auch in den „Szenen“.
Andreas Hirsch
aus Oettingen, wo auch das billige Bier herkommt. Mittelfranken ist recht schön. Wenn man von dem Bier und den Menschen dort absieht.
Erfahrungen in Ukraine als „Homeschooling Teacher“ und Vodka in rauen Mengen.
Mit Theater und Kommunikationsdesign, in Portugal: Kunst, dann Visual Experience Designer, seit Januar 2020 als freischaffender Künstler und Designer selbstständig.
Ein Künstlerkollegen hat einmal dies über meine Arbeiten geschrieben:
„Durch die Anwendung einer poetischen und oft metaphorischen Sprache verführt Hirsch den Betrachter in eine Welt des andauernden Gleichgewichts aus Fiktion und Realität, sowie des Intervalls, das den Strom der täglichen Ereignisse artikuliert.
Durch das Aufgreifen unterschiedlichster Themen und Motive gelingt es Hirsch neben Heterogenität auch Lebenslust kreativ zu visualisieren.
Oft stehen zwischenmenschliche Beziehungen oder die Dichotomie von urbanem Raum und Natur im Zentrum seiner Betrachtungen.
Auch Reflektionen zur Populärkultur, den Neuen Medien oder einen Freiheitstopos findet man wiederholt.“
Donnerstag – 24.05.2018 ab 20h im
Queerkafe im kafe marat, Thalkirchnerstr. 102, 80337 München
Input und Fragerunde zum Thema Non-Binary!
,,Nicht binäre Personen gab es schon immer, aber erst seit den letzten Jahren werden wir in der LGBTIQA*-Szene gesehen und anerkannt. Trotzdem fehlt es vielen Personen einfach an Wissen über und Kontakt mit Menschen, die nicht in das binäre Geschlechtssystem passen.“
In einem kurzen Input sollen die wichtigsten Begrifflichkeiten erklärt werden und es soll darüber gesprochen werden, wie man respektvoll mit Menschen umgeht, die sich nicht im geschlechts-binären System verorten.
In der anschließenden Fragerunde könnt ihr der Vortragenden* jede (respektvolle) Frage stellen, die ihr euch sonst vielleicht nicht zu fragen trauen würdet und miteinander ins Gespräch kommen.
Offen ist ab 20 Uhr! Natürlich gibt es wie immer leckeres, veganes Essen und kaltes Gesöff.
Ort ist as always das Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 102.
We are here, we are queer and we ain’t going anywhere!
Link zur Veranstaltung: http://queerkafe.blogsport.de
Sprache des Events: deutsch + evtl. englisch, Eintritt: frei
Zielgruppe: queers and friends
flagge der nicht-binären: schwarz-violett-weiß-gelb
17.05.2018 von 19:30 – 21:45 Uhr im DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64, 80336 München
Neue bayerische Richtlinien zur Sexualerziehung – war’s das schon?
Unter dem Titel „Coming-out – und dann …?!“ untersuchten Mitarbeiter*innen des Deutschen Jugendinstituts (DJI) die Lebenssituation lesbischer, schwuler, bisexueller und trans* Jugendlicher und junger Erwachsener in Bildungseinrichtungen.
Dr. Claudia Krell, eine der Forscher*innen, stellt in ihrem Referat die Ergebnisse vor.
Ende 2016 wurden dann die neuen Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen veröffentlicht. Hat sich durch die Richtlinien etwas verändert?
Podiumsdiskussion mit Dr. Claudia Krell (wissenschaftliche Referentin am DJI) Lukas Hoffmann (Gay Straight Alliance) Dominik Straub (Aufklärungsprojekt-München) Johanna Sührig (Abiturient*in) Eltern eines*r LGBTIQ-Jugendlichen (angefragt)
In der Podiumsdiskussion wollen wir u. a. der Frage nachgehen, ob und wenn ja, was sich inzwischen verändert hat.
Ist Vielfalt ein Thema der Lehrer*innenbildung?
Wie müssen Lehrmaterialien der Vielfalt aussehen?
Wie müssen Bildungseinrichtungen aussehen, damit darin auch LGBTIQ-Kinder und -Jugendliche angstfrei lernen können und sich ihre Eltern ernst genommen fühlen?
Der Abend wird sich inhaltlich auf den schulischen Kontext fokussieren.
Wir werden aber auch den Blick auf alle anderen Bildungseinrichtungen richten.
Deshalb sind alle pädagogischen Fachkräfte aller Bildungseinrichtungen und die LGBTIQ-Community herzlich eingeladen.
Einlassvorbehalt: Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, homo-/transphobe oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Eine Veranstaltung der GEW Stadtverband München und des Aktionsbündnisses Vielfalt statt Einfalt – München. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Münchner „Love me Gender“-Kampagne statt.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat sich bei den Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT) des Landes für Jahrzehnte der Diskriminierung durch den Staat entschuldigt. „Ihr seid Fachkräfte. Ihr seid Patrioten. Und vor allem seid ihr unschuldig. Für all Euer Leid verdient ihr Gerechtigkeit und Frieden“, sagte Trudeau am Dienstag (Ortszeit) im kanadischen Unterhaus und zeigte sich sichtlich bewegt.
Mit seiner Entschuldigung wandte sich Trudeau an die kanadischen Beamten, Soldaten und Mitarbeiter der Bundespolizei, die zwischen den 1950er und 1990er Jahren wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert, kriminalisiert und teilweise aus dem Staatsdienst entlassen worden waren.
Zur Entschädigung zahlt Kanada den Betroffenen nun insgesamt 145 Millionen kanadische Dollar (96 Millionen Euro). (dpa)
First Nations, Gay and Lesbian American Conference, held in Winnipeg, Manitoba in 1990, activist Albert McLeod proposed the term two-spirit to refer to the Aboriginal LGBTQ community. The term was well received by the conference attendees and soon gained popularity within Aboriginal communities. The term is used today to broadly reference the Aboriginal LGBTQ community. Some two-spirit societies also use the terms LGBTQ2S or LGBTTIQQ2S (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Transgendered, Intersexual, Queer, Questioning, 2-Spirited) to incorporate two-spirits within the larger LGBTQ community.
From the 1990s to the present, awareness about two-spirits has increased both within and outside Aboriginal communities. Organizations such as the National Confederacy of Two-Spirit Organizations (NC2SO) and the Northeast Two-Spirit Society (now known as the East Coast Two Spirit Society, EC2SS) seek to educate the general public about two-spirit traditions. They also serve as sources of support for Aboriginal LGTBQ individuals. In January 2013, NC2SO and EC2SS created a resource directory of two-spirit groups in Canada and the United States.
Despite growing awareness, some two-spirits continue to face sexual and gender discrimination and violence in communities that are not accepting of their lifestyle. In 2001, Fred Martinez, a 16-year-old Navajo transgendered person, was beaten to death near Cortez, Colorado. The film Two Spirits (2011) documents this tragic story while also exploring the history of LGBTQ identity in many Aboriginal cultures. The Martinez murder, as well as other well-known cases, such as the murder of HIV/AIDS activist and self-identifying two-spirit Dolan Badger on 12 January 2013 in Edmonton, Alberta, have served to ignite conversations about LGBTQ rights in Canada and the United States (seeLGBT Rights in Canada).
Kurzer Überblick über die Münchner Szenen seit 150 Jahren (K.H.Ulrichs) und ihre aktuelle Entwicklung und Diversifizierung, bis zu Bi, Jugendlichen, qties, trans und inter, und die Frage, in Bayern offen damit um zu gehen: Städtisch, ländlich, beruflich, in Hierarchien …
Dirndl und Lederhosen hatten wir immer für seniorig und kitschig gehalten, und die „kultige“ Wiedergabe bis in die geschmacklosesten AfD-Plakate in Sachsen-Anhalt konkurriert mit den Schatzi- und Aldi-Dirndln und Lederhosen um die schrägsten Kombinationen.
Es ist ein Integrationsfaktor für die jungen Münchner mit anderen Eltern- und Länderwurzeln, und ganz Gruppen schnell-verkleideter Geschäftsleute glauben den Verkäufer-Zauber, „man“ brauche das zum Vergnügen: Szenen mit Wegwerf-Ware.
Dabei sind die wildesten Verehrer der Aufzüge eine wilde Mischung:
Vom schwulen Leder-Club bis zum Trachten-fördernden Ministerpräsidenten über all die Wies’n-Bedienungen, die zum Teil sogar ganzjährig davon leben, von den ländlich-bayrischen Säufer-Gruppen bis zu den norddeutschen Krawall-Burschen, und alle lassen eine Menge Geld auf der Strecke … für oft eher peinliche Szenen.
Nun schließt sich auch noch eine les-bi-schwul-queere Karriere-Messe an, die schon vor Jahren zu ruhigeren Zeiten in München startete, aber die letzten Jahre mehr in Berlin und zukünftig im Internet zu Hause ist: Neue Business- Szenen.
„Milk“nannte sie sich früher: Der erste offen schwule Bürgerrechtler in San Francisco, war Stadtrat und zusammen mit dem Bürgermeister am 27.11.1978 von einem Rechten erschossen worden. Die Karriere-Messe, die sich seit vielen Jahren auch öffentlich für die gleichen Rechte aller Mitarbeitenden einsetzt, wird von allen größeren und internationalen Firmen gefördert und hat sich weiter entwickelt:
Bewerbungs-Betreuungen und Firmen-Vorstellungen, Vorträge von Coaches, Hochschul-Mitarbeitenden und Führungskräften, aber auch szenen-gemäßes Feiern: Die jungen Initiatoren stehen dafür.
München: Offen schwul?
Der CSD, als Christopher Street Day in Erinnerung an die Aufstände der militanten Tunten gegen die Polizei-Übergriffe in der New Yorker Christopher Street inzwischen in ganz vielen Städten und seit ca1980 auch in München gefeiert, ist dieses Jahr wieder etwas übersichtlicher geworden, die Angst, auch vor schwulen-feindlichen Übergriffen nimmt wieder zu. Die Szenen werden intern aber bunter.
In manchen Bereichen hatte die Angst kaum abgenommen:
In der katholischen Kirche und in den bayrischen Behörden, in Schulen, in konservativen Familien, Kreisen und reaktionären Burschenschaften, es ist immer eine mutige Herausforderung, die nicht leicht alleine zu schaffen ist.
Heimliche Szenen gab es dafür immer: Stadtpfarrer im Schwulen-Verein, Auftritte bei Kirchentagen …
Vor 150 Jahren Karl Heinrich Ulrichs
beim Juristentag in München, das damals grade keine rechtliche Schwulen-Verfolgung kannte, bis dann preußisches Recht durch die Reichs-Einigung aufgedrückt wurde …
vor 110 Jahren das Wissenschaftlich-Humanitäre Commitee
mit Magnus Hirschfeld in Berlin, hatte auch eine Münchner Gruppe von Abonnenten und Diskutierende der Fachzeitschrift „Jahrbücher für sexuelle Zwischenstufen“, doch wurde Magnus Hirschfeld schon 1920 in München durch „völkische Rowdys“ schwer verletzt; Zeitungen meldeten sogar schon seinen Tod, und er konnte seine eigenen Nachrufe lesen.
Ernst Röhm konnte bis 30. Juni 1934 mit seinen schwulen schlägernden SA-Freunden am Tegernsee feiern, doch mit der „Nacht der langen Messer“ ließ ihn Hitler mit etwa 100 anderen früheren „Freunden“ umbringen. Im Herbst begann dann die systematische Verfolgung durch die Polizei, die bis in die späten 1960er Jahre weiter ging:
Konzentrationslager, Rosa Winkel, Rosa Listen und Erpressungen sind bekannt.
Der Postfaschismus diskriminierte weiter
In der BRD und in der DDR ging das Unrecht in der seltsamen Verwirklichung der Nazi-Träume in spießiger Form weiter, wurde unter „Sittlichkeit“ schwammig begründet, wie früher unter „Erregung öffentlichen Ärgernisses“, und die Nazi-Theorien der Ansteckung und Verführung wurden auch in den Kirchen weiter erzählt.
Heimliche Szenen konnte es nur in Nachbarschaften, Sportvereinen etc. geben.
Anfang 1970 studentische Gruppen und Rosa von Praunheim
„Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Verhältnisse, in denen er lebt.“ Ein unmöglicher Filmtitel mit enormer Wirkung, andere Filme waren meist noch zensiert, wie „Die Konsequenz“, und in Garagen als Teestuben, in einem Haidhauser Schuh-Keller trafen sich die verschüchterten bürgerlichen Fummel-Trinen, erste Lederkerle, studentische Beratende und Freizeit-Gruppen, party-feiernd und wild diskutierend, ob man sich selbst „schwul“ nennen oder lieber homophil, ob man so provozierende Blättchen drucken soll und Infostände macht.
Feminismus und lesbische Frauenrechte?
Auf der weiblichen Seite entwickelte sich gleichzeitig die Emanzipation von ehelicher Bevormundung bis zum Kampf gegen die Abtreibungs-Bestrafung, und ein paar lesbische und schwule Lokale entstanden in den leeren Kneipen der Müllerstraße, die vor der Olympiade noch der historische Strich gewesen war, jetzt galt der Sperrbezirk bis zum Mittleren Ring.
„Mord im Homo-Milieu“
war die erste abgedruckte Form dieses Wortes als Schlagzeile, ein Stricher hatte den von Hausfrauen geliebten Radio-Macher und Volksschauspieler Sedlmayer erschlagen, Jahre später einer den Mosi erdrosselt, ansonsten war es das HOMO-Milieu bis zu HOMO-Ehe, aber das Wort „schwul“ kam erst nach den Aids-Nachrichten öffentlich vor.
Da hatte Bayerns CSU auch sofort neue Schlagzeilen zu liefern: Gauweiler wollte alle Saunen schließen, alle Beamten testen und alle Betroffenen tätowieren … und auf eine Insel?
Das große Sterben – durch Antibiotika?
Der solidarische Umgang mit Aids forderte die schwulen Gruppen und qualifizierte die Beratung, nicht so sehr die les-bi-schwule Zusammenarbeit, die politische Durchsetzung zuerst bei den Grünen, dann als Rosa Liste.
Die Medien ziehen allmählich mit
Durch die wissenschaftliche Unterstützung der gesundheitlichen Aufklärung zogen allmählich auch die Fernseh-Serien mit und brachten Lebens-Umstände von Lesben und Schwulen, bringen allmählich auch bisexuelle Fragestellungen, auch über die Stars hinaus, denen die Gerüchte den Fankreis erweitern.
Szenen der Peinlichkeit
Die CSU München ist mit einem Bürgermeister beim CSD dabei, stimmt aber dann im Bayrischen Landtag gegen die dort geforderten Lesben- und Schwulen-Rechte.
Vortrag bei stick&Stones am Sa 16.9.17
in der Mittagszeit im Muffatwerk werde ich eine Überarbeitung dieser Gedanken vorstellen, wird weiter ausgearbeitet, auch mit Bildern … auf www.fairmuenchen.de
heutige Entwicklungen
Die Begriffe Pansexualität und poly-amore Beziehungen sind in jungen Kreisen wichtiger geworden als die früheren Fetisch-Orientierungen, die eher den Austausch in festgelegten Identitäten und bestimmten sexuelle Orientierungen anstrebten.
Die Spiele wie „Game of Thrones“ haben ausgefeiltere Charakter, die eine Menge von Lebens-Erfahrungen transportieren, auch biografische Veränderungen als Normalität vermitteln.
Zu Bi, Jugendlichen, qties und gender-fluid, Trans-Mann und -Frau und inter* gibt es jeweils kleine eigene Szenen, wie die poly-amoren Kreise, Stammtische und Poly-Tanten …
forum homosexualität und geschichte
In den Ateliers von platform gibt es am 6.9. die Eröffnung einer Ausstellung mit aktuellen Postern auch zu historischen Kontexten: Mehr auf www.forummuenchen.org
PLATFORM Kistlerhofstraße 70, Haus 60, 3. Stock, 81379 München: Öffnungszeiten: Mo – Fr 10:00 – 17:00 Uhr> Mehr Infos
denn vor 150 Jahren hatte er am 26.8.1867 in München vor dem Deutschen Juristentag die Straf-Freiheit für unsere Sexualitäten gefordert, und eine klare Abgrenzung der „Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Er war als junger Gerichts-Assessor im Königreich Hannover aus dem Dienst entfernt worden, weil er offen seine Veranlagung aussprach, von der er annahm, dass sie ihm von der Schöpferkraft gegeben war, (nicht, wie andere später noch annahmen, durch „Ansteckung“).
Er hatte, auf Platons Reden bezogen, eine Geschlechtstheorie entwickelt, die auch lange Zeit später noch Grundlage für die Forschungen zum „3. Geschlecht“ bei Magnus Hirschfeld in Berlin war, bevor ihm die Nazis das international renommierte Forschungsinstitut ruinierten.
Dioninge sind die aus zwei Geschlechtern entstandenen Menschen mit eben solcher Orientierung, Urninge, nach dem Gott Uranus, aus einem Geschlecht zusammengestellt und auf jenes auch bezogen.
Er machte noch keinen Unterschied zwischen Lesben und Schwulen, die es als Begriffe ja noch lange nicht gab: Wohl aber sah er Beziehungen zwischen Urningen (Homo) und Dioningen (hetero) und hielt sie für bedenklich.
Wir wissen heute, dass es durchaus schwierig sein kann, mit wenig differenzierenden Menschen zusammen zu leben, doch finden sich ja auch oft wieder passende „Deckelchen auf die Töpfchen“, wie man gelegentlich sagte,
und seine Wahrnehmung und umfangreiche Korrespondenz in jener Zeit machte ihn auch zum Experten für Fragen der Hermaphroditen, Zwitter, und heute würden wir sagen, Intersexuelle und Trans-Personen.
Dieser frühe Sexualforscher erlebte nun in den Zeiten der Reichs-Einigung, dass die preußische Rechtssprechung sich überall durchzusetzen begann: In seinem Königreich Hannover gab es zuerst so wenig Strafbarkeit für Mann-männliche Liebe wie damals in Bayern, wo sich vermehrt junger preußischer Adel und Kinder reicher Leute aus Berlin herum trieben, sich auf dem Würmsee von den Fischerjungen hinaus rudern ließen …
…der heute Starnberger See heißt. Die Eulenburg-Affaire erschütterte damals das preußische Kaiserhaus, denn es waren ein paar direkte Freunde beteiligt, und alle Zeitungen berichteten über die Enthüllungen.
wird es am Samstag, 26.8. von 19-21h einen Festakt geben, zu dem ihr alle eingeladen seid, bei dem dann auch ein paar dankbare Reden geschwungen werden und abschließend sollen ein paar vom §175 Betroffene ihre Erfahrungen berichten.
Falls ihr in der Gegend von l’Aquila in Italien seid, im süßen Arkadien, wohin Ulrichs seinem verehrten Dichter August von Platen folgte, wie auch später Oscar Wilde noch schrieb, dort wird auch am 28.8. noch sein Geburtstag gefeiert, von einer internationalen Community, wie ihr hier findet:
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt." // "Fragend schreiten wir voran!" // "Hab keine Angst vor einem offenen Geist. Dein Gehirn wird nicht wegfliegen." // "Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker."
Wir wollen mit der Seite die Menschen unterstützen, die in ihren Wahlkreisen politische Mehrheiten schaffen wollen für Außenbeziehungen für Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit. Und die sich dazu auch zu Internationalen Foren in den Wahlkreisen vernetzen wollen, um dazu beitragen, dass bundesweit eine Politik, die den weltbürgerlichen Prinzipien von Grundgesetz, UN-Charta und Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte entspricht.